määähr aus Vorra

Seit April gibt es fünf Schafe bei uns.

Die Schafe – eine Mischung aus Kamerun- und Nolanaschafe – hat uns ein Landwirt aus dem Pegnitztal für den Sommer überlassen und wir können so für uns testen wie wir die Arbeit mit den Tieren in den Alltag integrieren können, um ggfls. eigene Schafe anzuschaffen. Sie sollen uns helfen die offenen Flächen zu pflegen und so die natürliche Sukzession – hin zum Wald – einzudämmen. Die Stammweide wurde sechs Jahr nicht beweidet oder genutzt, so dass dort pro Quadratmeter teilweise 20 Ahornsämlinge stehen und manche schon eine Höhe von 3,5 Meter erreichen. So betreiben wir für das Landschaftsbild im Pegnitztal ein bisschen Landschaftspflege.

Auch der Naturkindergarten auf unserem Gelände hat zur Zeit Schafe von den Eltern eines Kindergartenkinds. Die Kinder lernen so etwas über die artgerechte Haltung und Nutzung der Tiere.

Im Winter wurden dort drei Esskastanien gepfanzt, die in Zusammenarbeit mit dem Nüsseprojekt des Grünsprecht e.V. gefördert wurden.

Im Garten haben wir dieses Jahr mit Schnecken zu kämpfen und holen uns zusätzliche Helferinnen in die Beete.

Vor ein paar Wochen haben die Feuerwehren Vorra und Artelshofen eine Übung bei uns veranstaltet. Es haben 5 Fahrzeuge und ca. 30 Feuerwehrmänner und -frauen teilgenommen. Mit Atemschutzgerät wurden Mitbewohnerinnen „gerettet“ und im Anschluss haben wir für die Truppe gegrillt.

Wir-Prozess

Am Wochenende hatten wir unseren ersten gemeinsamen Wir-Prozess nach Scott Peck mit der wundervollen Gabriele Kaupp aus der Gemeinschaft Tempelhof. Mit zwölf Erwachsenen haben wir uns von Freitag Abend bis Sonntag Mittag mit unseren Emotionen und Verletzungen gezeigt, haben Themen in Kontakt gebracht, die auf den Herzen lagen und bisher zu wenig Raum hatten. So haben wir an diesem Wochenende unsere Verbindung zueinander gestärkt.

„Eine Gemeinschaft ist wie ein Organismus der sich entwickelt und der gepflegt werden möchte. Es gibt Höhen und Tiefen in diesem Entwicklungsprozess und genau diese machen eine Gemeinschaft lebendig und authentisch. Wer nach einer dauerhaft harmonischen Gemeinschaft ohne zwischenmenschlichen Schwierigkeiten sucht, der sucht vielleicht für immer“ (Peter)

Biotopbaumkartierung

Kurz vor Weihnachten war unsere Försterin bei uns und hat die ersten Bäume kartiert, die aufgrund ihrer Beschaffenheit eine besondere Bedeutung für Fauna und Flora haben. Einzelne Bäume die stark mit Efeu bewachsen sind, besonders große Methusalembäume oder welche mit Baumhölen wurden vermessen, markiert und in einer digitalen Karte vermerkt. Für die Kartierung dieser Bäume und den Bestandsschutz für nun zwölf Jahre wird uns eine Förderung ausgezahlt.

Gemeinschaft braucht ein Herz

Bereits im August des letzten Jahres haben wir begonnen das Herzstück unserer Gemeinschaftsräume, die Küche, zu renovieren und zu einem echten Wohlfühlort zu machen. Aus zwei, wie Schläuche wirkenden, funktional eingerichteten Räumen (eine Bedienstetenküche eben, in der sich die herrschaftliche Familie damals hat bekochen lassen) sollte ein gemütlicher Raum werden, in dem wir gerne gemeinsam kochen, Kaffee trinken und quatschen.
Die Baustelle zog sich dann über mehrere Monate hinweg. Die tragende Zwischenwand, in die ein Stahlträger eingezogen werden sollte, wurde weggestemmt und spätestens damit erhielt der Staub und Dreck Einzug ins Zentrum unseres Zusammenlebens. Dabei tauchten unerwartet Rohre auf und somit musste umdisponiert und der Träger gekürzt werden. Immer wieder ging es nur langsam voran oder die Arbeiten stagnierten sogar gänzlich. Glücklicherweise gibt es in den anderen Häusern auch Küchen, so war die Grundversorgung immer sicher gestellt und in unserem Gemeinschaftsesszimmer wurde eine provisorische Frühstücksküche eingerichtet. Gespült wurde laaaange Zeit in der Waschküche und da die Küche ja nicht wirklich betretbar war, liefen wir mit den Körben voll Geschirr durch Schnee und Matsch einmal rund ums Haus…
Mit Hilfe diverser Handwerker und vieler Stunden Eigenleistung wurde gerade so, kurz vor Weihnachten, die Küche zumindest behelfsmäßig fertig. So konnte also unser Festtagsmenü schon mit einem Gefühl von neuer Küche gezaubert werden und auch das Geschirrschleppen hatte ein Ende!
Bis die Baustelle dann endgültig abgeschlossen und die Küche wohnlich eingerichtet war, verging noch einige Zeit und die ein oder andere Diskussion um Einrichtungsgegenstände, Farbe oder Lampen.

Den Projektabschluss nach acht Monaten mit einem Küchenfest abzuschließen war eine geniale Idee. Jede:r von uns brachte ein kleines Geschenk an die Küche mit – spätestens an diesem Tag gaben wir unserem neuen Herzstück den nötigen Feinschliff und haben uns und die neue Küche mit leckeren Sommerrollen gefeiert.

Summer’s ending

Ein verregneter Sommer geht zu Ende und die Natur schenkt uns einen goldenen Herbst. Pünktlich zur kalten Jahreszeit bekommen wir unsere neue Stückholz-Heizung, die sich wegen den allgegenwärtigen Lieferschwierigkeiten verspätet hat. Langsam werden die vielen Dinge wie Werkzeuge, Sonnenschirme, Gartenmöbel etc. eingepackt und für den Winter nach drinnen gebracht.

Im Gemüsegarten ist vieles abgeernet und letzte Kulturen nochmal ausgesät. Wir hoffen auf eine weitere Ernte im späten Jahr aus dem Gewächshaus. Bei der vielen Arbeit im Garten, bei den Tieren und unseren Baustellen helfen uns liebe Arbeitsgäste, die immer für mehrere Wochen mit uns leben.

Herbst 2020

Die warme Jahreszeit ist vorbei und wir bereiten uns auf den Winter vor. Wir verarbeiten Obst und Gemüse, so dass wir in den Wintermonaten unsere Sommerfrüchte geniesen können. Tomaten, Kürbis, Cornelkirschen, Erdbeeren, Äpfel, Quitten… wurden gepresst, passiert, zu Kompott, Mus oder Marmelade verarbeitet. Es wird gemütlich und der Kaminofen im Gemeinschaftswohnzimmer wärmt. Jetzt beginnt auch wieder die Zeit in der wir unsere Sauna nutzen und Abends Filme schauen.

Nachdem unser Frühjahrsfest ausgefallen ist konnten wir im Oktober doch noch zu einem kleinen Herbstfest mit wenigen Gästen aber viel Dekoration und leckerem Essen einladen.

Der Frühling ist da!

Seit ein paar Tagen blüht alles auf unserem weitläufigen Gelände, die Vögel zwitschern, junge Feuersalamander sind im Bachlauf zu sehen, die Bienen sammeln Nektar und wir genießen die Sonne auf der Terasse. Hoffentlich verschont der späte Frost die frischen Blüten der Mirabelle.

Jetzt gibt es draußen viel zu tun – gemeinsam macht es besonders Spaß! Unsere Beete die wir im letzten Jahr angelegt haben werden erweitert und erstes Gemüse ist ausgesäht. Die letzten Tage waren wir viel mit Holzarbeiten beschäftigt. Wir hatten Schneebruch und am Waldrand mussten Bäume gefällt werden, die umsturzgefähret waren.